Geschlechterdiskriminierung bei der Einstellung: Eine Untersuchung der Mechanismen am Schnittpunkt von Geschlecht, ethnischer Herkunft und beruflichem Status

Arbeitgeber*innen spielen eine entscheidende Rolle bei der Einstellung von Individuen. Es gibt zwar eine umfangreiche Literatur über geschlechtsspezifische Diskriminierung bei der Einstellung, aber die meisten Studien haben sich in erster Linie auf den Zugang von Frauen in männlich dominierte Bereiche (z. B. Ingenieurwesen) konzentriert. Die Desegregation von Arbeitsmärkten (und eine mögliche Reduktion der geschlechtsspezifischen Ungleichheiten) setzt voraus, dass sowohl Männer als auch Frauen in geschlechtsuntypische Bereiche eintreten. Geschlechtsspezifische Stereotype, die Männer und Frauen mit bestimmten Berufen in Verbindung bringen, gelten als eine wichtige Ursache für geschlechtsspezifische Diskriminierung bei der Einstellung. Allerdings zeigen neuere Studien, dass solche Stereotypen für ethnische Mehr- und Minderheiten unterschiedlich relevant sein könnten. Insgesamt wissen wir nur wenig darüber, ob die Muster und insbesondere die zugrundeliegenden Mechanismen von geschlechtsspezifischer Diskriminierung bei der Einstellung für Männer und Frauen der ethnischen Mehr- und Minderheit gleich sind. Darüber hinaus korreliert der berufliche Status oft mit der Geschlechterkomposition in einem Beruf, wodurch potenzielle Erklärungen für die unterschiedliche geschlechtsspezifische Diskriminierung in männer- und frauendominierten Berufen verschleiert werden könnten. Ziel dieses Projekts ist es, ein besseres Verständnis der Mechanismen zu erlangen, die der geschlechtsspezifischen Diskriminierung bei Einstellungen an der Schnittstelle von Geschlecht, ethnischer Herkunft und beruflichem Status zugrunde liegen, wobei der Schwerpunkt auf der Rolle von Stereotypen liegt. Geografisch liegt der Schwerpunkt auf Deutschland - ein Beispiel für einen stark geschlechtssegregierten Arbeitsmarkt mit starken beruflichen Hierarchien. Das Projekt wird Daten aus Feld- und Umfrageexperimenten verwenden.