Immigration, Integration und Einbürgerung: Neuzuwanderer, Policy-Entscheidungen und Reaktionen von Staatsbürgern
Die Art und Weise wie Migrationsströme und die Integration von Migranten reguliert werden ist zu einem zentralen Gegenstand öffentlicher und akademischer Debatten geworden. Während es viel Forschung zur Frage gibt wie viele Migranten in ein Land gelassen werden sollen, wissen wir noch relativ wenig darüber wie spezifische Regulierungen von Bürgern wahrgenommen werden und wie sich diese Regulierungen auf ihre Einstellungen, ihr Verhalten und schlussendlich auf die Akzeptanz von Immigranten auswirken. Ziel dieses Projekts ist es, evidenzbasierte Antworten auf folgende Frage zu finden: Was sind die Folgen von Immigrations-, Integrations- und Einbürgerungspolitik auf die Einstellungen und das Verhalten gegenüber Immigranten? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, wird eine Umfrage mit verschiedenen Umfrageexperimenten in der bundesdeutschen Bevölkerung durchgeführt. Die Experimente erlauben uns, den kausalen Einfluss von Policies auf Einstellungen und Verhalten in systematischerer Weise zu untersuchen. Um diese Policyeffekte genauer zu untersuchen, werden die befragten Personen mit Umfragevignetten konfrontiert. Um die rationalen Interessen von Bürgern besser zu verstehen, werden die Policyeinflüsse in Abhängigkeit der Akzeptanz zu diesen Regulierungen gemessen. Darüber hinaus untersuchen wir, ob diese Effekte davon beeinflusst werden, ob sich durch die Regulierungen der Status Quo für die befragten Bürgern verändert.
Wir untersuchten im vergangenen Jahr anhand einer Befragung der deutschen Bevölkerung, ob Präferenzen in der Einwanderungspolitik in einer Reihe von konkreten Policies konsistent offen oder restriktiv sind. In der deutschen Öffentlichkeit besteht ein breiter Konsens darüber, welchen einwanderungspolitischen Dimensionen sie eher offen oder verschlossen gegenübersteht. Unsere Ergebnisse fördern einen detaillierteren Ansatz zur Untersuchung von einwanderungspolitischen Präferenzen, der die Vorstellung von Einwanderung als großen gesellschaftlichen Konflikt hervorbringt.