Menschenhandel in Ostafrika: Opfer, Täter und die Wirkung des Settings

Fragestellung/Ziel: 

Menschenhandel (im Englischen: Humantrafficking (HT)) ist ein wenig erforschtes Gebiet, insbesondere aus der Perspektive der quantitativen Forschung. In unserem Projekt untersuchen wir den Menschenhandel via Feldforschung in Tansania, Ostafrika, einem Land, in dem Sexhandel und Zwangsarbeit - insbesondere für Frauen und Kinder - weit verbreitet sind. Das Projekt besteht aus zwei Phasen. Zunächst verwenden wir etablierte Theorien aus der Kriminologie, um in einem faktoriellen Umfrageexperiment Erkenntnisse über die Mechanismen von HT zu gewinnen. Hierzu haben wir 2023 mit zwei verschiedenen Vignettenexperimenten in einem sogenannten Lab-in-the-field-umfrageexperimentellen Forschungsdesign erste kausale Erkenntnisse über Einflussfaktoren gesammelt, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen oder verringern, Opfer und Täter, d. h. Handlanger im HT-Geschäft, zu werden. Wir untersuchten verschiedene Ursachen und ihr mögliches Zusammenspiel, insbesondere in Bezug auf situationsbedingte Faktoren. Die Erkenntnisse aus der ersten Feldphase werden in Kombination mit qualitativen Ergebnissen aus der gleichen Feldarbeit in das Forschungsdesign der zweiten Phase - Feldarbeit im Jahr 2024 - einfließen. Im zweiten Teil werden wir eine RCT einer HT-Präventionsintervention durchführen, die sich an Bystander richtet, d. h. an die „fähigen Wächter“ in der Vorstudie. Die Ergebnisse werden zur akademischen Forschung über die Bereitstellung von Informationen und Veränderungen durch politische Interventionen beitragen und praktische Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaft haben.

Fact sheet

Laufzeit: 
2023 bis 2026
Status: 
in Vorbereitung
Datenart: 
Feldforschung, RCT, eigene Umfrageexperimente
Geographischer Raum: 
Tansania, Ostafrika

Veröffentlichungen