Wahlsystem und Parteipersonal

Das ländervergleichend angelegte Forschungsverbundprojekt geht der Frage nach, wie Wahlsysteme die Kandidatenauswahl von politischen Parteien beeinflussen, die sie als Kandidaten für Legislativwahlen, für die Ausschussarbeit im Parlament und Regierungspositionen nominieren. Fokus des MZES Projektes ist die Erstellung einer Datenbank zu charakteristischen Merkmalen von Kandidaten zum Deutschen Bundestag. Neben Deutschland werden innerhalb des Forschungsverbundes noch Daten für das Vereinigte Königreich, Portugal, Bolivien, Litauen, Ukraine, Neuseeland sowie Japan erhoben. Die fertige Datenbank von Parlamentskandidaten zum Deutschen Bundestag enthält fast 10000 Beobachtungen für mehr als 7000 Kandidaten und Kandidatinnen aller großen Parteien (Christlich-Demokratische Union (CDU), Sozialdemokratische Partei (SPD)) und kleinere Parteien (Christlich-Soziale Union (CSU), Freie Demokratische Partei (FDP), Bündnis '90/die Grünen (Grüne) und Linkspartei)). Von diesen Kandidaten sind etwa 3000 gewählte Kandidatinnen und Kandidaten. Innerhalb des Projektes wurden für den Bundestag Kandidaten-Informationen für 5 Wahlen zusammengestellt: 1983, 1987, 1998, 2005 und 2009. Diese beinhalten erstens biografische Informationen der Kandidatinnen und Kandidaten, zweitens Wahlkreisergebnisse und Wahlkreischarakteristiken sowie drittens Partei-, Ausschuss- und Kabinett-Positionen der gewählten Kandidaten. Die Datenerhebung erfolgte über drei Quellen. Alle biographischen Variablen sowie die Information über Partei- und Kabinett-Positionen basieren auf "Kürschners Volkshandbuch". Die Ausschuss-Variablen beruhen auf Informationen des „Biographischen Handbuchs der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949-2002“, herausgegeben von Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst mit Bruno Jahn, München 2002/2003. Alle anderen Informationen wurden durch den Bundeswahlleiter zur Verfügung gestellt. Während die Datenerhebungen im Herbst 2011 abgeschlossen werden konnte, ist die Datenanalyse noch in vollem Gang.