Der Beitrag stellt anhand der Studien von Almond und Verba, Inglehart, Putnam und Welzel dar, wie es zu politischem Wandel oder sogar zu Umbrüchen von politischen Systemen kommen kann, wenn sich die Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger wandeln und existierende Regime mit veränderten Herausforderungen konfrontiert sind. Anschließend wird am Beispiel der Mannheimer Studie Demokratie Leben Lernen (DLL) sowie des Belgian Political Panel Survey (BPPS) auf die Relevanz der politischen Kulturforschung für die politische Bildung hingewiesen. Erstens ist klar, dass Kinder bereits beim Eintritt in die Grundschule offensichtlich über sinnvolle politische Orientierungen verfügen. Zweitens sind politische Orientierungen eher als Konsequenzen statt als Prädispositionen politischen Verhaltens zu verstehen. Die Ergebnisse der Studien liefern somit eine gebündelte Antwort auf die Frage, ob man Demokratie lernen kann: Das ist sicherlich möglich, wenn politische Bildung bereits bei jungen Kindern anfängt und ein deutlicher Schwerpunkt auf politisches Handeln anstelle ausschließlich auf die Entwicklung günstiger Prädispositionen gelegt wird.