Anhand einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage aus Baden-Württemberg werden Hintergründe und Motive der Unterstützung der AfD im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 untersucht. Die Studie testet eine Reihe von Hypothesen, die sowohl strukturelle als auch einstellungsbezogene Faktoren berücksichtigen. Fehlende Parteibindungen machen Wähler für die AfD verfügbar, für Personen mit rechter ideologischer Identifikation ist sie besonders attraktiv. Der bei weitem stärkste Prädiktor ist jedoch eine negative Beurteilung der Leistungen der Exekutiven auf Bundes- und Landesebene. Weniger bedeutsam sind Wahrnehmungen mangelnder Eliten-Responsivität. Es gibt überdies Anzeichen, dass die AfD auch von Personen gewählt wird, welche die Demokratie nicht bedingungslos unterstützen. Erkennbar wird zudem eine ausgeprägte Resonanz zwischen nativistischen, insbesondere ethnozentrischen Einstellungen und der entsprechenden Rhetorik der Partei. Prozesspräferenzen, welche die liberalen Komponenten der Demokratie gering schätzen, hängen ebenfalls mit der Neigung zur AfD zusammen. Die in der öffentlichen Diskussion oft formulierte sozioökonomische Prekaritäts-These sowie eng gefasste Vorwürfe unzureichender Eliten-Responsivität greifen hingegen zu kurz.