Arbeitsmigranten und ihre Nachkommen sind auf dem deutschen Arbeitsmarkt nach wie vor deutlich schlechter gestellt. Während dies jedoch für die Frühphasen der Zuwanderung auf relativ naheliegende Ursachen zurückzuführen ist, liegen viele dieser Randbedingungen mittlerweile nicht mehr vor. Die Persistenz der ethnischen Ungleichheit könnte deshalb entweder auf Diskriminierungsprozesse oder auf eine systematische Unterinvestition in arbeitsmarktrelevantes Humankapital hindeuten. In diesem Beitrag werden theoretische Argumente und empirische Belege dafür erbracht, dass für die Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt vor allem der zweite Mechanismus relevant zu sein scheint. Mit Hilfe der Daten des Mikrozensus 1996 wird untersucht, ob eine niedrigere Positionierung auf dem Arbeitsmarkt auch unter Kontrolle von Generationenstatus und Bildungsabschlüssen feststellbar ist. Das Ergebnis fällt relativ klar aus: Die niedrigere Arbeitsmarkt-Positionierung der zweiten Generation lässt sich fast ausschließlich auf Bildungsunterschiede zurückführen.