In Deutschland sind zugewanderte Arbeitskräfte auch unter Berücksichtigung der relevanten Ressourcenausstattung beruflich häufig schlechter gestellt als vergleichbare Einheimische. Dieser Beitrag untersucht empirisch mit Daten des deutschen Mikrozensus, inwieweit sich diese Nachteile durch die regionale Konzentration einer ethnischen Minderheit erklären lassen. Dazu werden zunächst grundlegende theoretische Ansätze zur Wirkung der relativen Gruppengröße auf den Erfolg verschiedener Gruppen von Arbeitskräften dargestellt. Empirisch zeigt sich, dass eine starke eigenethnische Konzentration das berufliche Prestige türkischer Erwerbstätiger mit höherem Bildungsniveau verringert, d. h. es tritt ein negativer endogener Effekt auf, wie ihn das Modell der ethnischen Mobilitätsfalle vorhersagt. Der Anteil der türkischen Bevölkerung auf Kreisebene beeinflusst aber nicht nur die Arbeitsmarktperformance türkischer Erwerbstätiger, sondern es treten auch sogenannte exogene Effekte bei italienischen und deutschen Arbeitskräften auf. Insgesamt kann die relative Gruppengröße einen, wenn auch vergleichsweise kleinen, Beitrag zur Erklärung ethnischer Ungleichheiten leisten.