Ein Hauptproblem bei der Erforschung der Bedeutung von politischen und unpolitischen Eigenschaften von Spitzenkandidaten ist das Endogenitätsproblem. Mit Umfragedaten lässt sich kaum ermitteln, welchen Ursprung Urteile zu politischen Kandidaten haben. Mit Hilfe von Experimenten in Deutschland, Schweden, Frankreich und den USA wird in diesem Artikel versucht, Hinweise auf die relative Bedeutung von politischen und unpolitischen Kandidateneigenschaften in präsidentiellen und parlamentarischen Systemen zu gewinnen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass scheinbar unpolitische Bewertungen sehr häufig einen politischen Ursprung haben und dass Charaktereigenschaften von Kandidaten bei parlamentarischen Wahlentscheidungen einen deutlich geringeren Einfluss haben als bei präsidentiellen Wahlentscheidungen. Diese Befunde sind über die vier Länderkontexte hinweg stabil.