In dem Beitrag wird das Modell der Frame-Selektion als einem Ansatz zur Integration des „normativen“ und des „rationalen“ Handelns auf die Erklärung von Ehescheidungen angewandt, operationalisiert und mit den Daten der Mannheimer Scheidungsstudie empirisch überprüft. Es zeigt sich nicht nur die deutliche Wirkung des „Framings“ von Ehen zu Beginn auf die Ehestabilität, auch nach Kontrolle von Drittvariablen, sondern auch eine durch das Modell vorhergesagte, nicht-triviale und daher als besonders „harter“ Test geltende Interaktion des Framings der Ehe mit der Zugehörigkeit zu bestimmten Heiratskohorten. Der Beitrag diskutiert dabei auch die Möglichkeiten und Vorzüge einer „allgemeinen“ Theorie des Handelns für die Sozialwissenschaften allgemein.