Die im November 2005 in Aserbaidschan stattgefundenen Parlamentswahlen waren nach Georgien und der Ukraine die nächsten im GUS-Raum, die im Zeichen einer erwarteten “demokratischen Revolution“ standen. Diese Wahlen wurden von vielen politischen Beobachtern als die größte, aber auch letzte Chance für Demokratie im Lande betrachtet. Auch der Autor sieht diese Wahlen als Demokratietest, und zwar für alle involvierten kollektiven Akteure: für das Volk, die politische Elite und den Westen, die ihn aber nicht bestanden haben. Es wird ferner versucht, hier generell die Ursachen herauszuarbeiten, warum es Aserbaidschan seit seiner Unabhängigkeit 1991 nicht gelingt, einen demokratischen Wechsel herbeizuführen. Für die Ursachenanalyse werden dabei v.a. innergesellschaftliche wie außenpolitische Faktoren herangezogen.