In der Tourismusforschung werden häufig Theoriedefizite beklagt. Dies gilt auch für die Frage, wer wo und warum seinen Urlaub verbringt. Nach einem Überblick über gängige Ansätze zur Erklärung von Urlaubszielwahlen wird ein integriertes theoretisches Modell präsentiert. Dieses begreift Urlaube als langfristige Investitionen in symbolisches Kapital, das der Erlangung sozialer Anerkennung dient und dessen Wert mit der Lebensführung sozialer Akteure variiert. Im Mittelpunkt der Analysen steht daher eine Typologie differenzieller Arten der Lebensführung. Das neuartige, theoriegeleitete Vorgehen bei der Typenbildung ermöglicht eine exakte Replizierbarkeit der Typologie und damit raum-zeitliche Vergleiche der Größe und Verhaltensweisen einzelner Typen. Auf der Grundlage einer quantitativen Befragung wird die inhaltliche und statistische Erklärungsleistung der Lebensführungstypologie im Vergleich mit soziodemographischen Variablen demonstriert.