Birgit Becker
Bedingungen der Wahl vorschulischer Einrichtungen unter besonderer Berücksichtigung ethnischer Unterschiede

Cover wp-101_tit_bild.jpg
Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung: Arbeitspapiere; 101
Mannheim
,
MZES
,
2007
ISSN: 1437-8574

Kinder beginnen ihre Schullaufbahn mit unterschiedlichen Voraussetzungen, wobei die Fähigkeiten und der Wissensbestand der Kinder zu diesem Zeitpunkt vor allem von den in den Familien vorhandenen bildungsrelevanten Ressourcen abhängen. Dies ist auch der Hauptgrund, weswegen man bereits vor Beginn der Schulzeit ethnische Unterschiede bei verschiedenen Kompetenzmessungen feststellen kann. Als geeignete Möglichkeit zur Kompensation erscheint der frühzeitige Besuch einer qualitativ guten institutionellen vorschulischen Einrichtung, da solche Einrichtungen positive Effekte auf verschiedene Kompetenzbereiche ausüben können und möglicherweise bei benachteiligten Kindern sogar besonders positiv wirken. Jedoch ist es zweifelhaft, ob Migrantenkinder wirklich die für sie vorteilhaftesten vorschulischen Einrichtungen nutzen (und dies auch noch möglichst frühzeitig). Wenn Migrantenkinder jedoch gar keine oder weniger förderliche Einrichtungen nutzen (oder förderliche Einrichtungen für eine kürzere Zeitdauer), so könnte sich der Kompetenzunterschied zu den einheimischen Kinder sogar noch vergrößern. Es stellt sich daher die Frage nach der Selektion der Kinder in verschiedene vorschulische Einrichtungen, d.h. welche Kinder ab wann und wie lange welche vorschulische Einrichtung besuchen. Das Arbeitspapier gibt einen allgemeinen Überblick über die wichtigsten Determinanten der Wahl einer institutionellen vorschulischen Einrichtung. Dabei werden vor allem ökonomische Faktoren, aber auch Einstellungen und Qualitätserwartungen, Informationen und schließlich Netzwerke und kulturelle Modelle angesprochen. Schließlich werden ethnische Unterschiede bei der Wahl vorschulischer Betreuungseinrichtungen dargestellt, wobei internationale und deutsche Studien vorgestellt werden.