Klassische Theorien der (internationalen) Migration beziehen sich hauptsächlich auf ökonomische Faktoren, sei es zur Erklärung von Migrationsbewegungen auf der Makro-Ebene oder von Migrationsentscheidungen auf der Mikro-Ebene. Diese Erklärungsweisen werden von neueren Ansätzen kritisiert, indem andere Aspekte der Migration in den Vordergrund gestellt werden. Einerseits wird die soziale Einbettung der Migranten in Migrationsnetzwerke hervorgehoben, andererseits wird Migration in einen historischen Kontext gestellt, indem auf die kumulative Entwicklung von Migrationsketten hingewiesen wird, und Migrationsnetzwerke werden aus einer transnationalen räumlichen Perspektive betrachtet. In diesem Arbeitspapier werden klassische und neuere Migrationstheorien vorgestellt und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Am Ende wird ein Fazit bezüglich einer Synthese verschiedener Ansätze gezogen und eine Erklärungsskizze vorgestellt.