A3 Fokusgruppen gesellschaftlicher Integration: Migration und ethnische Minderheiten
Migrant*innen und ihre Nachkommen machen einen wachsenden Anteil an der Bevölkerung Europas aus. Ihre soziale Integration in zunehmend heterogene Gesellschaften stellt eine beträchtliche soziale Herausforderung dar. Manches deutet tatsächlich darauf hin, dass die Integration der Migrant*innen und ihrer Nachkommen aufgrund struktureller Nachteile, sozialer Segmentierung und kultureller Differenzen in vielen europäischen Ländern mit Schwierigkeiten verbunden ist. Freilich gibt es auch Erfolgsmuster. Gleichzeitig führt die Einwanderung und die Integration von Migrant*innen zu negativen und positiven Reaktionen in der Aufnahmegesellschaft, die über Zeit und Länder variieren. Diese gruppen- und länderspezifisch unterschiedlichen Ergebnisse bedürfen einer Erklärung. Noch sind die genaueren Mechanismen hinter den unterschiedlich verlaufenden Prozessen der intergenerationalen Integration, Einstellungen gegenüber Migrant*innen und ihr komplexes kausales Zusammenspiel nicht hinreichend erforscht.
Diese Forschungslücke beruht teilweise auf einem mangelnden theoretischen Verständnis, teilweise auch auf einem Mangel an verwendbaren Daten. Auf theoretischer Ebene nutzen die A3-Projekte einen erweiterten Ressourcen-Investitionsansatz als gemeinsames integratives Framework. Auf empirischer Ebene dienen Längsschnittdaten auf Mikroebene dazu, die kausalen Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Unterdimensionen von Integration zu entflechten, z.B. zwischen strukturellen, sozialen und kulturellen Aspekten.
Die Projekte im Forschungsbereich A3 untersuchen die Bedingungen und Mechanismen der intergenerationalen Integration von ethnischen Minderheiten, wobei der Fokus auf den verschiedenen Aspekten der Integration und den unterschiedlichen Phasen im Lebensverlauf liegt. Außerdem werden die Ursachen für fremdenfeindliche Einstellungen untersucht, oft mit Hilfe von Umfrage- und Feldexperimenten. Neben der Analyse bereits verfügbarer umfangreicher quantitativer Daten sammeln und analysieren viele der Projekte auch eigene Daten.