Ethnische Bildungsungleichheiten
Die Debatten über die Ursachen von ethnischen Bildungsungleichheiten scheinen nicht zu verstummen. Vor ca. zwei Jahren wurden dazu u.a. Thesen eines genetischen Hintergrundes und der vorgeblichen Bildungsunwilligkeit der Migrantenfamilien debattiert. In Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg wurden vor Kurzem die Bildungssysteme zugunsten einer stärkeren Integration und Unverbindlichkeit der Bildungsempfehlungen geändert. Aktuell sind sie im Zusammenhang des Ländervergleichs zur Grundschule thematisiert worden und es wird gerätselt, warum z.B. die Migrantenkinder in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und auch Hamburg schlechter abschneiden als überall sonst und warum sie ausgerechnet in Bayern und Baden-Württemberg 2011 noch am besten waren. Der Vortrag gibt einen Überblick über einige zentrale Ergebnisse aus einem Projekt am MZES, das sich die Aufdeckung der Bedingungen und Vorgänge bei der Entstehung ethnischer Bildungsungleichheiten über den gesamten Bildungsverlauf von der vorschulischen Entwicklung über Grundschule und Sekundarstufe bis zur beruflichen Bildung zum Ziel gesetzt hat. Besonders soll dabei auf die vorschulische Kompetenzentwicklung und auf die Effekte von Bildungssystemen eingegangen werden. Es kann bei Bedarf aber auch auf die o.a. und andere Fragen näher eingegangen werden, etwa zur Diskriminierung, zur Bedeutung der Sprache und zur beruflichen Bildung.