Der Beitrag analysiert in unterschiedlichen europäischen Ländern historisch gewachsene, gesellschaftliche Konfliktlinien, die eine gänzlich unterschiedliche Vorstellungen zur institutionellen Ausgestaltung von Wohlfahrtsstaaten zur Folge haben. Es wird deutlich, welche Rolle die Sozialpolitik in einem bestimmten gesellschaftlichen Rahmen einnimmt, woraus sich wiederum Schlussfolgerugen für die institutionelle Ausgestaltung und Pfadabhängigkeit von nationalen Wohlfahrtsstaaten ergeben. Es wird gezeigt, dass radikale, sozialstaatliche Reformen, aufgrund der kulturellen Auffassung innerhalb einer Gesellschaft über die Rolle des Staates, dem Verhältnis von Freiheit, Sicherheit, Gerechtigkeit und Solidarität, häufig an der praktischen Realisierung scheitern.