Arbeitslosigkeit und Geringverdienst sind oft mit Armut verbunden. Von diesen sozialen Risiken sind auch viele Familien betroffen, insbesondere Alleinerziehende. Doch ist das Ausmaß von Erwerbs- und Armutsrisiken für Familien nicht in allen Wohlfahrtsstaaten gleich – verschiedene Politikprofile führen zu markanten Unterschieden im Niveau der sozialen Sicherung. Dieses Buch fragt danach, welche Kombinationen von Politiken dazu geeignet sind, Risiken zu vermeiden oder zu kompensieren und Niedrigeinkommen bzw. Armut in Familien zu verhindern. Dazu wird die Situation in Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich verglichen, und zwar in Hinsicht auf die Erwerbsbeteiligung, das Erwerbseinkommen und das Familieneinkommen einschließlich Sozialleistungen. Der internationale Vergleich zeigt: Die deutsche Politik vermeidet Erwerbsrisiken kaum und mildert deren Folgen nur unzureichend. Um die strukturelle Benachteiligung betroffener Familien zu beheben, kann sie sich teilweise an den Nachbarländern, insbesondere am holländischen oder dänischen Vorbild, orientieren. Deutschland benötigt vor allem ein moderneres Familienleitbild und mehr Unterstützung für Risikofamilien.