Mit ihrer Politik der demokratischen Konditionalität versucht die EU, die osteuropäischen Regierungen zur Übernahme liberaler Demokratie- und Menschenrechtsnormen zu bewegen. In einer vergleichenden Analyse Estlands, Lettlands, Jugoslawiens und der Slowakei erklären wir die unterschiedlichen Reaktionen der Regierungen auf diese Politik durch die Stärke der Resonanz dieser liberalen Normen und durch die Höhe der machtpolitischen Kosten ihrer Übernahme. Während jedoch die Normresonanz vornehmlich Einfluss auf das argumentative Verhalten der Regierungen hat, bestimmen die Machtkosten die praktische Regeleinhaltung.