Die zwei TV-Debatten zwischen dem Bundeskanzler Gerhard Schröder und seinem Herausforderer, dem bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, stellen ein Novum in der deutschen Wahlkampfgeschichte dar. Zwar gab es schon in den 70er Jahren sogenannte „Elefanten-Runden“, an denen die jeweiligen Parteivorsitzenden aller im Bundestag vertretenen Parteien teilnahmen, eine direkte mediale Auseinandersetzung der Spitzenkandidaten, wie wir es aus US-amerikanischen Wahlkämpfen kennen, fand in der Bundesrepublik bisher nicht statt. Im Wahlkampf 1998 fanden lediglich Interviews mit den einzelnen Spitzenkandidaten statt , zu einer direkten Konfrontation der beiden Kandidaten Helmut Kohl und Gerhard Schröder kam es hingegen nicht. Der Beitrag will das Format, den Inhalt und die Gesprächsstrategie der Duelle unter die politikwissenschaftliche Lupe nehmen und in die Ergebnisse der Wahlkampfforschung einbetten. Leisten TV-Debatten einen Beitrag zur Vermittlungsfunktion politischer Akteure in repräsentativen Demokratien, d.h. werden über diese Form der Politikvermittlung (unterschiedliche) Inhalte vermittelt?.