Dieser Beitrag überprüft anhand einer statistischen Auswertung die Bedeutung von Leihstimmenverhalten im Bundestagswahljahr 2013. Während Leihstimmen der FDP einen unerwartet hohen Stimmanteil bei der Landtagswahl in Niedersachsen bescherten, verfehlte die FDP bei der Landtagswahl in Bayern und auch bei der Bundestagswahl den Einzug ins Parlament. Der Leihstimmenlogik zufolge sollten Unionsanhänger mit starken Präferenzen für eine schwarz-gelbe Koalition Anreize gehabt haben, die FDP mit ihrer Zweitstimme zu unterstützen, wenn sie deren Einzugschancen als unsicher bewerteten.
Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Erklärungskraft dieses Ansatzes kontextabhängig ist. Dies unterstreicht die Bedeutung von Faktoren auf der Parteien- und Wahlebene für strategisches Wahlhandeln.