Dieser Aufsatz untersucht die Rolle von Persönlichkeitseigenschaften bei der Bildung von Wertorientierungen und politischen Einstellungen. Insbesondere geht er der Frage nach, inwiefern Wertorientierungen im Sinne von Schwartz als Mediatoren für die Wirkung von Persönlichkeitseigenschaften auf die Einstellungsbildung fungieren. Es wird gezeigt, dass Persönlichkeitsmerkmale besonders auf Orientierungen gegenüber Self-Transcendence und Self-Enhancement wirken. Unter den Big Five stellen sich Extraversion, Gewissenhaftigkeit und Offenheit für Erfahrung als stärkste Prädiktoren für außen- und sicherheitspolitische Einstellungen heraus. Wertorientierungen, insbesondere Conservation und Self-Transcendence, vermitteln zu einem beträchtlichen Teil Einflüsse von Persönlichkeitsmerkmalen. Allerdings gehen von Extraversion und Gewissenhaftigkeit auch unvermittelte Effekte auf außen- und sicherheitspolitische Einstellungen aus.