In der Tradition von Alexis de Tocqueville wird zivilgesellschaftlichen Vereinigungen eine essentielle Bedeutung in der zwischenmenschlichen Vertrauensbildung zugeschrieben. Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, den Zusammenhang zwischen Vereinsengagement und generalisiertem Vertrauen differenzierter zu betrachten und empirisch für die Schweiz zu untersuchen. Dabei werden sowohl das Engagement in verschiedenen Organisationstypen (brückenbildende vs. abgrenzende und isolierte vs. verbundene) als auch die vereinstypusunabhängige Integration miteinander verglichen. Empirische Analysen auf Basis aktueller Daten des Schweizer Freiwilligen-Monitors 2007 kommen dabei zu dem Schluss, dass entgegen weitverbreiteter Meinung die Vertrauensentwicklung in der Schweiz weniger vom Engagement in spezifischen Vereinen abhängt, sondern vielmehr dem Ausmass der persönlichen Integrationsbereitschaft geschuldet ist. Von entscheidender Bedeutung für die Vertrauensentwicklung ist also nicht die Qualität der hier untersuchten einzelnen Vereinigungen, sondern die Quantität des persönlichen Engagements.