Die Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl 2017 erwiesen sich als die langwierigsten der Geschichte der Bundesrepublik. Die Sondierungsgespräche zwischen CDU/CSU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen scheiterten, woraufhin sich schließlich die CDU/CSU und SPD auf eine Neuauflage der Großen Koalition einigen konnten. Dieses Forschungsprojekt befragte bis zu 5.658 Funktionäre der CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen und 3.969 Anhänger der CDU/CSU, SPD, AfD, FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen vor und nach den jeweiligen Koalitionsgesprächen zu ihren politischen Einstellungen, parteiinternen Prozessen und Koalitionspräferenzen. Der Artikel beschreibt das Sampling-Verfahren und präsentiert eine deskriptive Übersicht der wichtigsten Ergebnisse der Umfragen. Der Panel-Datensatz zu den deutschen Koalitionsverhandlungen ist relevant für mehrere Forschungsfragen der Parteien- oder Meinungsforschung – besonders da die partizipative Einbindung von Mitgliedern in parteiinternen Entscheidungen an Bedeutung zunimmt.