Die Wahlabsichtsfrage, populärwissenschaftlich auch als „Sonntagsfrage“ bezeichnet, wird kritisiert, weil mit ihr der Stimmenanteil der „Alternative für Deutschland“ (AfD) nicht valide zu messen sei. Wir argumentieren, dass alternative Messinstrumente, die Verzerrungen aufgrund von sozialer Erwünschtheit berücksichtigen, besser geeignet sind. Dazu testen wir erstmalig drei alternative Messmethoden – das doppelte Listenexperiment, die kreuzweise Randomisierte-Antwort-Technik und die Weisheit-der-Vielen-Methode – hinsichtlich des geschätzten AfD-Stimmenanteils und vergleichen sie mit der klassischen „Sonntagsfrage“. Unsere Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Weisheit-der-Vielen-Methode eine kostengünstige und gute Erweiterung der politikwissenschaftlichen Fragebatterie ist.