Personen mit Migrationshintergrund sind im Deutschen Bundestag numerisch stark unterrepräsentiert, wobei deren Anteil stark zwischen Fraktionen variiert. Außerdem sind Abgeordnete mit Migrationshintergrund weniger in parlamentarischen Debatten aktiv, in denen es um wirtschaftliche Themen geht und können Ungleichheit dort somit weniger hervorheben. Weiterhin scheinen Kandidat*innen mit Migrationshintergrund auch bei der Rekrutierung für politische Kandidaturen benachteiligt, auch wenn dieses Feld noch wenig erforscht ist. Unklar ist jedoch wie der spezifische Migrationshintergrund, beispielsweise türkisch, italienisch oder russisch, all diese Dynamiken beeinflusst, da migrantische Politiker*innen sonst meist als eine einheitliche Gruppe untersucht wurden.
Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, wie der spezifische Migrationshintergrund von Politiker*innen in Kombination mit deren sozio-ökonomischem Hintergrund deren politische Karriere und ihr politisches Verhalten beeinflusst. Dabei soll deren Erfolg bei Nominierungsprozessen innerhalb der Partei, deren Erfolg bei Parlamentswahlen sowie deren Aktivität im Parlament, zum Beispiel in Reden, analysiert werden.
Das Projekt hat kürzlich begonnen.