Geschlecht und Migrationsentscheidungen in einer quantitativen Mikroperspektive

Research question/goal: 

 

Dieses Forschungsprojekt wird untersuchen, was auf der Mikroebene die Verschiebung des Geschlechtergleichgewichts in der Migration bedingt. Genauer gesagt lautet die allgemeine Forschungsfrage: Wie verändern ungleiche Kontextfaktoren im Herkunfts- und Zielland das Geschlechter(un)gleichgewicht bei Migrationsentscheidungen? Das Projekt gliedert sich in drei Arbeitspakete. Das erste Arbeitspaket geht von der Idee aus, dass die verschiedenen Operationalisierungen von Migrationsentscheidungen unterschiedliche Nuancen des Konzepts messen und argumentiert, dass diese mit dem Geschlecht verbunden sind. Mit einer Meta-Analyse und einem Probing-Experiment werden die vorhandenen Erkenntnisse untersucht und in ein neues Licht gerückt. Das zweite Arbeitspaket nimmt die Perspektive der Herkunftsländer ein und untersucht, wie geschlechtsspezifische soziale Normen mit Migrationsentscheidungen verknüpft sind. Im dritten Arbeitspaket richtet sich der Fokus auf den Einfluss des potenziellen Ziellandes. Es wird untersucht, inwieweit und auf welche Weise die geschlechtsbezogene Arbeitsnachfrage und die nicht geschlechtsbezogene Migrationspolitik des Ziellandes die Migrationsentscheidungen im Herkunftsland beeinflussen. Um das zweite und dritte Arbeitspaket zu untersuchen, verwende ich Survey-Experimente und kombiniere die Ergebnisse mit strukturellen Einflussgrößen. Alle Experimente werden in drei Ländern aus den verschiedenen geografischen und kulturellen Schlüsselregionen rund um die EU durchgeführt (MENA, südöstliches Balkan-Europa, Osteuropa).

 

Current stage: 

 

Der Projektvorschlag wurde entsprechend den Rückmeldungen des wissenschaftlichen Beirats überarbeitet und befindet sich derzeit in der Begutachtung. Mit Hilfe eines wissenschaftlichen Mitarbeiters erstelle ich einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Operationalisierung von Migrationsentscheidungen in Umfragestudien. Eine Studie, die anhand von Umfragedaten zu Migrationsentscheidungen aus einem anderen Projekt das theoretische Argument erstmals untersucht, ist derzeit in Begutachtung.