Die Forschung zur räumlichen Segregation hat sich bisher hauptsächlich auf die ungleiche Verteilung von Bevölkerungsgruppen auf verschiedene Wohngegenden und die Auswirkungen dieser ungleichen Verteilung auf soziale Ungleichheit konzentriert. Neuere Ansätze bemühen sich jedoch zunehmend, auch die individuellen Aktionsräume einzubeziehen, d.h. die unterschiedlichen geographischen Orte, die Individuen im Rahmen ihrer Alltagsaktivitäten aufsuchen. Ein Großteil der bisherigen Aktionsraumforschung konzentriert sich auf die Beschreibung von Segregationsmustern, aber untersucht nur selten, wie diese Muster mit verschiedenen Dimensionen sozialer Ungleichheit zusammenhängen. Dieses Projekt nutzt eine Smartphone-basierte Datenerhebung zur Messung von Disparitäten in alltäglichen Aktionsräumen in deutschen Städten und deren Zusammenhang mit sozialer Unterstützung und gruppenübergreifenden Kontakten. Wir untersuchen die folgenden Forschungsfragen: (1) Inwieweit unterscheiden sich Aktionsräume nach den soziodemographischen Merkmalen von Personen? (2) In welchem Zusammenhang stehen Unterschiede in Aktionsräumen mit dem Zugang zu sozialer Unterstützung und gruppenübergreifenden Kontakten? (3) Wie gut eignen sich Smartphone-Daten für die Messung von Aktionsräumen?
In Kooperation mit: Nihad El-Kayed (Berlin).