Spuren multidimensionalen Rassismus in der Medienberichterstattung: Messung, Kartierung und Wirkung

Research question/goal: 

 

In der politischen Kommunikationsforschung wird rassistische Diskriminierung im öffentlichen Diskurs zunehmend thematisiert. Bestehende quantitative Forschung vermeidet jedoch häufig den direkten Fokus auf das Konzept Rassismus und misst nur bestimmte Unterdimensionen davon (z. B. das Stereotype Content Model). Eine Erklärung hierfür ist, dass Rassismus im medialen Diskurs lediglich in der Form von Spuren einer fragmentierten Ideologie auftritt, wobei seine verschiedenen Komponenten kaum jemals alle in einer einzelnen medialen Botschaft vorhanden sind. Basierend auf einem Framework von elf Dimensionen entwickelt das Projekt eine Operationalisierung von Rassismus im öffentlichen Diskurs, die alle theoretisch bedeutsamen Unterdimensionen des Konzepts auf der Basis automatisierter Inhaltsanalyse mit adapterbasierten Transformer-Modellen abdeckt. Ein großer, heterogener Nachrichtenkorpus erfasst diese Maße erstmalig und ermöglicht so eine empirische Bestandsaufnahme des Auftretens von Rassismus in der deutschen Öffentlichkeit. Dabei werden verschiedene Teilbereiche der deutschen medialen Öffentlichkeit danach kartiert, in welchen Kombinationen die untersuchten Botschaftsmerkmale in ihnen auftauchen. Anschließend testet das Projekt experimentell ein Medienwirkungsmodell das dem fragmentierten Vorkommen von Rassismus in Medienbotschaften Rechnung trägt und dabei Ansätze der Priming- und Schematheorie berücksichtigt.

 

Current stage: