Demografische Alterung und Reformen der Alterssicherung in Europa – Probleme der ökonomischen, sozialen und politischen Nachhaltigkeit

Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie
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vi, 325-348 S.
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2015,

Ebbinghaus, Bernhard
ISSN: 0023-2653 (print); 1861-891X (online)

Die demografische Alterung gilt als eine der langfristigen Herausforderungen für die Alterssicherung in Europa, insbesondere für den Generationenvertrag staatlicher Rentensysteme. In einer vergleichenden makro-soziologischen Analyse werden die demografische Entwicklung, politischen Restriktionen und sozialpolitischen Reformdynamiken in Europa untersucht. Alle europäischen Gesellschaften werden aufgrund demografischer Alterung langfristig Nachhaltigkeitsprobleme der Alterssicherung haben. Trotz zahlreicher Reformen unterscheiden sich die europäischen Sozialstaaten jedoch im Zeitpunkt des Renteneintritts sowie dem Ausmaß umlagefinanzierter Alterssicherung. Der Vergleich von zehn europäischen Sozialstaaten zeigt die Unterschiede in der Umkehrung der Frühverrentung und der Verlagerung auf kapitalgedeckte Altersvorsorge. Neben der finanziellen Nachhaltigkeit verweist der Beitrag jedoch auch auf weitere Nachhaltigkeitsprobleme, insbesondere der sozialen Ungleichheit und politischen Durchsetzbarkeit, die es neben der demografischen Herausforderung zu bewältigen gilt.