Die Etablierung neuer Parlamentsparteien. Wählerpräferenzen als Erfolgsfaktor für die Alternative für Deutschland 2017 und die Grünen 1986

PVS Politische Vierteljahresschrift
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vi, 273-298 S.
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2019,

Pappi, Franz Urban, Anna-Sophie Kurella, Thomas Bräuninger
ISSN: 0032-3470 (print); 1862-2860 (online)

Wir untersuchen die Bedingungen für die Etablierung neuer Parteien, die ein Thema, das bisher kein Hauptthema der etablierten Parteien war, durch Propagierung eines extremen Standpunkts politisieren. Ob sie damit Erfolg haben, hängt von der notwendigen öffentlichen Aufmerksamkeit für das Thema und der Themenglaubwürdigkeit der neuen Partei ab. Entscheidend sind die Wählereinstellungen zum Thema, die hinsichtlich der Positionen und der Salienz polarisiert sein müssen. Wir wenden das Modell auf die Themen Zuwanderung nach der Flüchtlingskrise 2015/16 und Kernenergie nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl 1986 an. Ein Salienz gewichtetes räumliches Modell sagt die Parteipräferenzen der Wählerschaft für die etablierten Parteien und die jeweils neue Partei (Alternative für Deutschland, Grüne) erfolgreich voraus.