Der Beitrag antwortet auf die Kritik von Christian Etzrodt an dem im Anschluß an einige Überlegungen von Alfred Schütz formulierten Modell der Frame-Selektion in zwei Punkten: Das Modell schließt erstens die Berücksichtigung von Prozessen der "interaktiven" Konstitution sozialer Situationen in keiner Weise aus. Und es überstrapaziert zweitens auch die "Rationalität" der Akteure in keiner Weise. Es nimmt vielmehr, trotz seiner formalen Grundlage in der Wert-Erwartungstheorie, einen ganz anderen Mechanismus als das "Kalkulieren" von Konsequenzen an, nämlich den "Match" von typischen Situationsmerkmalen ("Symbolen") und in der Identität der Akteure gespeicherten mentalen Modellen. Und insofern berücksichtigt es, ganz anders als das Etzroth darstellt, den "Sinn" des Handelns und die situationsdefinierende Kraft der "Kultur" in systematischer Weise.