Der Beitrag behandelt die verschiedenen Aspekte der 'Situationslogik', aus der heraus ethnische Konflikte entstehen und eine bestimmte Eigendynamik auch gegen die Absichten der involvierten Akteure entwickeln. Dabei spielt das soziale Framing der Situation als die wechselseitige Konstitution einer bestimmten ethnischen 'Definition' der Situation eine zentrale Rolle. Das theoretische Mittel der Modellierung ist das Konzept der soziologischen Erklärung, einschließlich der Nutzung einer 'kognitivistischen' Variante der sog. Wert-Erwartungstheorie. In einem zweiten Teil werden die Verbindungen und Übereinstimmungen dieses Ansatzes mit dem Konzept der Situationslogik nach Karl R. Popper gezeigt, speziell in Abgrenzung vom sog. Psychologismus. Den Abschluß bildet eine Entgegnung auf den Beitrag von Eder und Schmidtke (Band 27,1998, S. 418-437 der ZfS), in dem der vorgestellte Ansatz als psychologistisch kritisiert wurde und in dem als Alternative das Konzept des 'Situationalismus' vorgeschlagen worden war.