Dieser Artikel untersucht die Rolle der Sozialpartner bei der Bewältigung der Wirtschaftskrise 2008/09 in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Fallstudien zeigen, dass zu Beginn der Krise eine schnelle Reaktion der Politik auf das gemeinsame Handeln von Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften und Regierungen zurückzuführen ist. Eine zentrale Rolle kam dabei den Sozialpartnern jener Sektoren zu, die am stärksten von der Krise betroffenen waren. In der Schweiz und Österreich wurden vorhandene Verhandlungsstrukturen genutzt, während in Deutschland stärker informelle Kanäle genutzt wurden. Den Sozialpartnern gelang es dabei, ihre in den Jahren vor der Krise entwickelten sektoralen Strukturen wettbewerbsfähiger Produktion mit Hilfe staatlicher Unterstützung über die Krise hinweg zu stabilisieren. Darin drückt sich zunächst eine zeitlich und thematisch begrenzte Interessenkonvergenz von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Regierung aus, allerdings mit einem Potential für eine künftige Revitalisierung der Sozialpartnerschaft und neokorporatistischer Konzertierungen.