Angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung ist eine angemessene Integration von Migranten und ihren Nachkommen in den Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung. Dies ist jedoch insgesamt noch nicht überzeugend gelungen. Migranten erzielen in der Regel niedrigere Einkommen, kommen nur selten in die besseren beruflichen Positionen und sind häufiger arbeitslos. Die strukturelle Integration schreitet unter dem Strich zwar voran, aber nur langsam. Die empirisch-analytische Forschung hat klar herausgearbeitet, dass dies vor allem auf eine nahezu stagnierende Situation in Bezug auf die relativen Bildungschancen zurückzuführen ist. Andere Faktoren spielen in der zweiten und dritten Generation nur noch eine vergleichsweise geringe Rolle. Der mangelnde Fortschritt im Bildungsbereich ist seinerseits vor allem eine Frage der sozialen Herkunft, d.h. die Ursachen der ausbleibenden Schulerfolge vieler Migrantenkinder unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von denen vieler Arbeiterkinder und sind eng mit der Bildung und der beruflichen Situation der Eltern verbunden. Gleichzeitig hat sich durch die allgemeine Bildungsexpansion die Schere zwischen den Elternhäusern der Kinder mit und ohne Migrationshintergrund weiter geöffnet. Diese Hintergrundentwicklung wird in Diskussionen oft übersehen; sie bremst und verdeckt ansonsten vorhandene strukturelle Integrationsprozesse.