Das Potenzial migrantischer UnternehmerInnen in Deutschland und die Fallstricke im Gründungsprozess

Fragestellung/Ziel: 

Wissenschaftliche Studien belegen, dass migrantische Unternehmerinnen und Unternehmer in einem nicht zu unterschätzenden Maße zur wirtschaftlichen Leistung in den Einwanderungsländern beitragen. Gleichzeitig ist das Gründen eines eigenen Unternehmens auch eine wichtige Möglichkeit zum sozialen Aufstieg von Zuwanderern in der neuen Heimat. Auf dem Weg dorthin müssen Migrantinnen und Migranten allerdings einige formale und informelle Hürden überwinden, die häufig das volle Ausschöpfen ihres unternehmerischen Potenzials verhindern. Im Rahmen dieser Studie werden wir mittels einer Kombination aus Interviews mit Experten und gründungsinteressierten Migranten einerseits und der Analyse von Umfragedaten andererseits untersuchen, wie groß das latente Gründungspotenzial bei Migranten tatsächlich ist und welche besonderen Probleme sie beim Gründungsversuch überwinden müssen.

Arbeitsstand: 

Im Jahr 2023 haben wir hauptsächlich an einer systematischen Literaturauswertung zu Unterschieden in der Behandlung von Individuen und Unternehmensgründer*innen durch Finanzinstitutionen jeglicher Art gearbeitet. In der Durchsicht von etwa 130 relevanten wissenschaftlichen Artikeln haben wir an vielen Stellen Hinweise auf eine mögliche Diskriminierung von Minderheiten, Migrant*innen und Frauen gesehen. Weiterhin haben wir festgestellt, dass bislang hauptsächlich Umfragedaten und qualitative Daten verwendet wurden, so dass häufig offenbleibt, ob wirklich diskriminiert wird. Nach Abschluss des Literaturüberblicks werden wir deshalb das Kreditvergabeverhalten von deutschen Finanzinstitutionen mit (Feld-)Experimenten genauer untersuchen.

Fact sheet

Finanzierung: 
MZES
Laufzeit: 
2019 bis 2024
Status: 
in Vorbereitung
Datenart: 
Feldexperiment, Interviews
Geographischer Raum: 
Deutschland, später möglicherweise Ausweitung auf andere europäische Länder

Veröffentlichungen