Ein formales Modell des Parteienwettbewerbs in Mehrparteiensystemen mit gruppenspezifisch gewichteten Policy-Dimensionen
Modelle des Parteienwettbewerbs prognostizieren in den meisten Fällen konvergierende Tendenzen im Politikraum hin zum Mittelwert oder Median der Wählerpräferenzen. Dies widerspricht jedoch den meisten empirisch Beobachtungen, da selten Parteikonfigurationen vorliegen, in welchen Parteien identische Positionen im Politikraum einnehmen. Zwei Forschungsansätze können zur Analyse herangezogen werden:ausklappen
Modelle des Parteienwettbewerbs prognostizieren in den meisten Fällen konvergierende Tendenzen im Politikraum hin zum Mittelwert oder Median der Wählerpräferenzen. Dies widerspricht jedoch den meisten empirisch Beobachtungen, da selten Parteikonfigurationen vorliegen, in welchen Parteien identische Positionen im Politikraum einnehmen. Zwei Forschungsansätze können zur Analyse herangezogen werden: der bahvioralistische Ansatz, der dem Wahlverhalten Faktoren außerhalb des Politikraumes zugrunde legt; und die Tradition der räumlichen Modelle, welche Politikpräferenzen als zentrale Variable zur Erklärung des Wahlverhaltens betrachtet. Das Ziel des Dissertationsprojekts ist es, diese beiden Ansätze in einem spieltheoretischen Modell des Parteienwettbewerbs zu verknüpfen. Dies geschieht durch eine gruppenspezifische Gewichtung der Dimensionen des Politikraums, wobei die Gruppenzugehörigkeit wiederum auf behavioralistischen Faktoren beruht. Dieses Modell wird auf deutsche Bundestagswahlen im Zeitraum von 1980 bis 2009 angewendet um so die gemeinsame Entwicklung der Sozialstruktur der Wählerschaft einerseits und des Politikangebots der Parteien andererseits zu analysieren.
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