Die Hauptbegründung für die Ein- und Fortführung der Forschungs- und Technologiepolitik der EG war die des sich verschärfenden globalen Wettbewerbs, des möglichen Rückfalls im technologischen Wettlauf und die daraus entstehende Notwendigkeit größerer Anstrengungen auf nationaler und EG-Ebene, um die Wettbewerbsfähigkeit Westeuropas gegenüber den ökonomischen Hauptkonkurrenten USA und Japan zu stärken. Mit dieser Weltmarktkonkurrenz orientierten Begründung ging die Zielsetzung einher, daß die Stärkung der westeuropäischen Wettbewerbsfähigkeit am besten über eine Vernetzung der relevanten Akteure (Unternehmen, Forschungsinstitute, Universitäten) auf westeuropäischer Ebene insbesondere in Spitzentechnologiebereichen zu bewerkstelligen sei. In dem geplanten Projekt soll die Hypothese entfaltet und überprüft werden, daß die EG mit der Propagierung und Unterstützung der westeuropäischen Vernetzung von Forschungs- und Technologiekapazitäten seit Beginn der 80er Jahre als politischer Idee erfolgreich war, weil sie einerseits Akteursinteressen auf staatlicher, sub-staatlicher und nicht-staatlicher Ebene in dieser Richtung mobilisieren konnte und dieses Konzept andererseits mit anderen "herrschenden Ideen" (auch aus anderen als wirtschafts- und technologiepolitischen Bereichen) kompatibel war, die ebenfalls in Richtung einer "Selbstbehauptung Westeuropas" wirkten. Der möglich erscheinende Attraktivitätsverlust der westeuropäischen Orientierung und die wahrscheinliche Ergänzung um eine zunächst gegensätzlich erscheidende globale Ausrichtung ist einerseits auf differierende Akteursinteressen auf verschiedenen Ebenen, andererseits auf den Beginn eines Abschwungs der Integrationshochkonjunktur zurückzuführen. In die empirische Analyse der deklaratorischen Einstellung zu und faktischen Beteiligung an den unterschiedlichen Vernetzungskonzepten und -programmen sowie deren potentielle Veränderungen im Zeitverlauf werden Unternehmenstypen aus Frankreich, der Bundesrepublik und einem kleinen EG-Mitgliedstaat einbezogen.