Psychologische Konsequenzen von wahrgenommener sozialer Ungerechtigkeit
Das geplante Vorhaben ist auf die Wahrnehmung von Unfairness und Ungleichheit auf gesellschaftlicher Ebene ausgerichtet. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass wahrgenommen Unfairness nicht vollständig durch objektive Parameter determiniert ist (z.B. Einkommen, Zugang zu Ressourcen), sondern stark von kognitiven Aspekten beeinflusst wird (z.B. Zugänglichkeit von Information, Vergleichsstandards). Die geplanten Arbeiten sollen untersuchen, wie wahrgenommene Unfairness mit psychologischen Variablen verbunden ist, z.B. subjektives Wohlbefinden, Vertrauen, Einstellung zur Steuerpolitik, oder Zukunftsinvestitionen. Weiterhin befasst sich das Vorhaben mit der Frage, welche (a) psychologischen (z.B. System Justification) und (b) strukturellen Variablen diese postulierten Zusammenhänge moderieren. Bei der Betrachtung der strukturellen Variablen sollen Vergleiche zwischen solchen Ländern vorgenommen werden, die sich auf den interessierenden strukturellen Variablen unterscheiden. Die geplante Forschung kombiniert die Analysen von vorliegenden repräsentativen Umfragen mit komplementären, experimentellen Studien. Letztere dienen insbesondere der Klärung der Kausalrichtung von postulierten Zusammenhängen.
Die dem Projekt zugrundeliegenden Annahmen werden im Rahmen eines zukünftigen Projekts untersucht, in dem die hier diskutierten Thesen in den Kontext der Wahrnehmung und der Konsequenzen von (finanzieller) Ungleichheit eingebettet werden.