Alle gesellschaftlichen Prozesse drehen sich — letztlich — um die Reproduktion befriedigender Zustände des alltäglichen Lebens. Die dafür wichtigsten Vorgänge sind die Produktion von Gütern und deren Verteilung über Transaktionen. Bei allen Vorgängen der Produktion und der Transaktion ist das Handeln der Menschen der zentrale Vorgang. Es bildet den dynamischen Kern aller gesellschaftlichen Prozesse und Strukturen, auch wenn man das nicht auf den ersten Blick sieht. Das Handeln ist dabei einerseits stets in eine bestimmte, zuvor entstandene soziale Situation eingebettet, und es hat andererseits auch immer gewisse, über das Handeln hinausgehende Folgen, welche die dann entstehende neue Situation und das darauf folgende Handeln prägen. Die Erklärung gesellschaftlicher Vorgänge erfordert damit immer drei Schritte: die Untersuchung der„Logik der Situation“, der sich die Menschen jeweils gegenüber stehen, die Erklärung ihres Handelns angesichts dieser Umstände über eine„Logik der Selektion“ dieses Handelns, und die Ableitung der durch das Handeln der vielen Individuen erzeugten gesellschaftlichen Folgen über eine „Logik der Aggregation“.