Folgen der Elternschaft für Ungleichheit in Familie und Arbeitsmarkt. Ein Vergleich zwischen Ost- und Westdeutschland

Das Projekt beschäftigte sich mit Änderungen in der individuellen Zeitverwendung und dem Einkommen im Zuge des Übergangs zur Elternschaft. Die Analysen verwendeten größtenteils Umfragedaten des Sozio-ökonomischen Panels 1985-2007, sowie Fixed-effects Modelle um unbeobachtete Unterschiede zwischen Eltern und kinderlosen Frauen und Paaren aufzufangen. Im ersten Teil wurde der Effekt von Kindern auf die langfristige Arbeitsteilung innerhalb von Paaren betrachtet. Insbesondere ging es darum, herauszuarbeiten, ob die Ressourcenverteilung innerhalb des Paares und damit verbundene ökonomische Anreize, die Größe dieses Effektes beeinflussen. Der zweite Projektabschnitt galt der Analyse der Mechanismen, die den Lohnnachteilen von Müttern im Arbeitsmarkt zugrunde liegen. Unsere Modelle beinhalteten dabei erstmals Selbstauskünfte bezüglich der Zeit, die während eines normalen Arbeitstages mit Hausarbeit und Kinderbetreuung verbracht wird. Damit war es möglich Hypothesen zu testen, die die höhere familiäre Belastung von Müttern mit einer geringeren Arbeitsproduktivität in Verbindung setzen. In einer zusätzlichen methodischen Studie mit Daten einer Telefonbefragung, die im Jahre 2005 von Studierenden der Universität Mannheim durchgeführt wurde, standen Antwortverzerrungen hinsichtlich der häuslichen Arbeitsteilung in Abhängigkeit vom Interviewergeschlecht im Blickpunkt. Die Ergebnisse zeigen eine langfristige Traditionalisierung der Arbeitsteilung von Paaren nach der Geburt des ersten Kindes, ungeachtet der Resourcenkonstellation der Partner. Desweiteren ist die zeitliche Belastung durch Hausarbeit und Kinderbetreuung ein wichtiger Faktor bei der Erklärung von Lohnunterschieden zwischen Müttern und kinderlosen Frauen. Schließlich ergaben sich auch Hinweise darauf, dass das Geschlecht der Interviewer Angaben zur häuslichen Arbeitsteilung beeinflusst, insbesondere bei männlichen Befragten.