Anhand von Auswertungen von je zwei Repräsentativbefragungen in beiden Teilen Deutschlands 1994 und 1995 leisten wir einen Beitrag zur Diskussion um die Unterschiede und Angleichungstendenzen der Parteipräferenzen in der ost- und westdeutschen Wählerschaft. Die aus Paarvergleichen abgeleiteten Parteipräferenzprofile ermöglichen differenzierte Aussagen über die Konsistenz und Struktur der Präferenzen sowie über die Koalitionsneigungen der Wählerschaft und über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Beurteilungskriterien von Parteien. Gemeinsame Beurteilungskriterien stellen eine kollektive Ordnung her, auf die sich Wähler und Parteien beziehen können. Das sichtbarste kollektive Ordnungsmuster ist in Ost- und Westdeutschland die ideologische Links-Rechts-Ordnung mit der PDS als linker Partei, gefolgt von Bündnis '90/Grünen, SPD, CDU/CSU und schließlich der FDP als rechter Partei.