Personen, die mit ihrem Lebenspartner in einem gemeinsamen Haushalt leben, weisen in der Regel nur sehr geringe Mobilitätsraten auf. Bisherige Ansätze, diesen Befund zu erklären, sind zwar empirisch fruchtbar, die Kontrolle entsprechender Drittvariablen führt aber nicht zu einem vollständigen Verschwinden des Effekts des Partnerschaftsstatus auf das Wanderungsverhalten. Eine einfache mikroökonomische Modellierung bietet einen ersten Vorschlag, um den eigenständigen Einfluß der Partnerschaft auf die Migrationsentscheidung zu erklären. Dieser An-satzpunkt wird hier um ein verhandlungstheoretisches Modell und ein vertiefendes Modell der Ent-scheidung unter Unsicherheit erweitert. Danach bilden die Risiken und Kosten der Verhandlung unter bestimmten Randbedingungen die entscheidende Hürde für die Mobilitätsbereitschaft zu- sammenlebender Paare. Die Antizipation möglicher Verhandlungsschwierigkeiten führt nicht selten dazu, daß eine potentielle und durchaus vielversprechende Wanderung gar nicht erst zu einem Thema der Entscheidung gemacht wird. Die vorgeschlagenen theoretischen Modellierungen werden anhand der Daten der Studie 'Migrationspotentiale', die am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) der Universität Mannheim durchgeführt wurde, empirisch überprüft.