Der Aufsatz diskutiert einen in der Zeitschrift OSTEUROPA vorgeschlagenen modernisierungstheoretischen Ansatz zur Erklärung von „Rechtsradikalismus in Transformationsgesellschaften“. Diesem wird zugestanden, daß er einen allgemeinen Rahmen bietet, um die Entstehung undemokratischer politischer Parteien, Bewegungen und Milieus zu interpretieren. Er entwickelt allerdings nicht ausreichend differenzierende Kraft, um makroregionale Vergleiche zwischen West- und Osteuropa durchzuführen, den Unterschied von links- und rechtsradikal zu konzeptualisieren sowie die Radikalität politischer Programme und Strategien zu deren Umsetzung einzuordnen. Deshalb werden Vorschläge zur Typologisierung radikaler Parteien entwickelt: Als Kriterien gelten die Art des Kollektivs, auf das sich die jeweilige Partei bezieht, ihre Haltung zu den geltenden Staatsgrenzen sowie die sozialstrukturellen Spezifika der Wählerbasis.