Wahlverhalten: Wie die Liebe zur Fußballmannschaft

Datum: 
Freitag, 22. September 2017
Medium: 
Deutschlandfunk

"(...) Die Mehrheit der Wähler in Deutschland und den westlichen Demokratien wählt konstant parteigebunden.

'Das sind in Deutschland momentan etwa zwei Drittel. Also die Zahl ist weitaus höher als diese allfällige Medienfolklore vom ungebunden Wähler erwarten lässt.'

Professor Rüdiger Schmitt-Beck, Politikwissenschaftler an der Universität Mannheim. Er ist einer der Projektleiter der deutschen nationalen Wahlstudie. In ihr werden über mehrere Jahre hinweg repräsentativ ausgewählte Bürger ausgiebig über ihre Wahlentscheidungen und Motive befragt. (...)

Nach Professor Harald Schön von der Universität Mannheim bleiben die Wechselwähler aber auch deshalb in der Minderheit, weil sich die emotionale Parteibindung tief in die Identität der Wähler hineinfrisst.

'Weil man von sich selbst ein positives Selbstbild haben möchte, man fühlt sich der Gruppe zugehörig, also in diesem Fall einer Partei. Und wenn man sich der zugehörig fühlt, dann wird man eher es schwer haben, zu sagen - auch wenn es irgendwelche Skandale oder so was in dieser Partei gibt - mit der möchte ich überhaupt nichts zu tun haben. Das heißt nicht, dass man komplett gegenüber der Realität oder den Berichten über die Realität immunisiert wäre, aber es dauert schon, es braucht schon einiges an Informationen, die nicht zum Selbstbild passen, um das herauszufordern.' (...)"

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