Walter Müller, Elke Bruckner, Karin Knaup
Soziale Beziehungen und Hilfsleistungen in modernen Gesellschaften

Arbeitsbereich I; 01
Mannheim
,
MZES
,
1993
ISSN: 0948-0072

Das Arbeitspapier stellt als Abschlußbericht des Projekts "Soziale Beziehungen und Hilfeleistungen in modernen Gesellschaften" zentrale Ergebnisse der Forschungsarbeiten vor. Im Vergleich der Länder Bundesrepublik, Österreich, Großbritannien, Italien, Ungarn, USA und Australien wird untersucht, wie Individuen über familiär-verwandtschaftliche und nicht-familiäre Netzwerkbeziehungen in die Gesellschaft eingebunden sind und welche Hilfeleistungen diese Netzwerke im Vergleich zu anderen Wohlfahrtsproduzenten bereitstellen. Die Untersuchung der Struktur und Nutzung sozialer Netzwerke in den sieben Nationen macht deutlich, daß von einer ausgeprägten Schwächung familiär-verwandtschaftlicher Hilfspotentiale nicht gesprochen werden kann. Als wichtigster "universeller" Helfer wurde der im Haushalt lebende Partner identifiziert.Steht diese zentrale Bezugsperson nicht zur Verfügung, wächst die Bedeutung, die anderen Netzwerkmitgliedern - allen voran engen Verwandten - zukommt. Auch die Häufigkeit der ausgetauschten Besuche spricht in allen Nationen für einen vergleichsweise hohen Stellenwert der Verwandtschaft. Trotz weitreichender Gemeinsamkeiten in den Grundstrukturen und -prinzipien sozialer Beziehungen in den untersuchten Ländern, zeigt sich jedoch auch, daß diese immer noch von nationenspezifischen Gegebenheiten mit geprägt sind.